Die Vienna Capitals veröffentlichten heute einen offenen Brief an ihre Fans und wollen sich schon im International Break verstärken.
Wir befinden uns derzeit bzw. seit zwei Monaten in einer sportlich extrem schwierigen Phase, ähnlich wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Da gibt es – trotz zwischendurch gleichzeitig neun Ausfällen in den letzten Monaten – leider auch nichts schönzureden. Wir haben im letzten Spiel einen Punkt gemacht, die Mannschaft hat über weite Strecken eine ansehnliche Leistung gebracht. Ihr seid trotz der wirklich unschönen Niederlage vergangenen Freitag hinter uns gestanden und habt immer wieder für eine tolle Stimmung gesorgt. Deshalb gleich hier einleitend ein großes DANKE an euch alle!
Dass die Enttäuschung in den vergangenen Wochen nunmehr insgesamt aber groß ist, verstehen wir. Unser Sport, unser geliebtes Eishockey, lebt von Einsatz. Von Leidenschaft. Von Teamgeist. Von Emotionen und Begeisterung sowie Zusammenhalt am Eis und abseits des Eises. Das sind wir bei den Caps – gemeinsam mit unseren Fans – über weite Strecken gewohnt. Auch Erfolg – immerhin standen wir seit 2016/17 immer zumindest im Halbfinale der Liga und waren sogar einmal Meister und einmal Vizemeister – sind wir gewohnt. Wie wir nun sehen, ist Sport aber auch unberechenbar. Wie man oft schon gesehen hat, wird nicht immer das Team mit dem größten Budget Meister, noch schneidet das Team mit dem geringsten Budget in der Meisterschaft immer als letztes ab.
Wir alle möchten gewinnen und sind aufgrund der häufigen Niederlagen unzufrieden, verärgert, genervt oder empfinden andere negative Emotionen. Da geht es der gesamten Organisation, allen Spielern, unseren vielen Sponsoren und Partnern und natürlich vor allem auch euch, genau gleich. Meistens ist das auch verständlich. Wir wissen ganz genau, wie viel Zeit von vielen von euch aufgewendet wird, um zu möglichst vielen Heimspielen zu kommen. Teilweise sehen wir manche von euch sogar bei so gut wie jedem Auswärtsspiel. Das ist beeindruckend und wir sind sehr dankbar dafür. Auch, dass das „Hobby“ Eishockey aufgrund der hohen Anzahl an Spielen viel Geld kostet, ist klar. Insbesondere aus diesen Gründen haben wir großes Verständnis dafür, wenn ihr Kritik übt, Unmut äußert oder nach einer Niederlage einfach enttäuscht seid.
Wir bitten euch nur inständig, persönliche Angriffe, teilwiese weit unter der Gürtellinie, wie bei vergangenen Veranstaltungen oder nach vergangenen Spielen, vor allem gegenüber Spielern, zu unterlassen. So sind wir nicht, so sind die Fans der Caps nicht. Übt Kritik, wenn es angebracht ist, aber in einem menschlichen Rahmen! Natürlich sind Fehler passiert, haben sich manche Verpflichtungen nicht als die erhofften Verstärkungen herausgestellt. Unser Budget ist knapp bemessen und wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Es gibt gute Jahre und weniger gute Jahre. Es gibt sogar innerhalb einer Saison – und die Eishockeysaison ist sehr lang – gute und weniger gute Zeiten. Wir werden da rauskommen. Das schaffen wir aber nur gemeinsam!
Wie geht es nun weiter, was sind unsere Ziele?
Aus aktueller Sicht ist das klare Ziel für die laufende Saison das Erreichen der Pre-Play-Offs – und in der Folge der Einzug ins Viertelfinale. Wir müssen also zumindest den 10. Platz erreichen und dann rechtzeitig so gut verstärkt und in Form sein, um in den Play-Offs ein entsprechendes Wort mitreden zu können. Der HC Bozen wurde so vor einigen Jahren bspw. vom letzten Play-Off-Platz aus sogar noch Meister. Uns ist bewusst, dass das aktuell so mancher oder so manche wahrscheinlich nicht glauben kann oder möchte, wir glauben aber an die Play-Offs und werden das auch nach Rückschlägen tun, solange das Ziel noch erreichbar ist.
Die Capitals geben niemals auf, das haben wir schon oft bewiesen! Stichwort Verstärkungen: Ja, wir werden uns im International Break nochmals verstärken können und müssen, schon morgen wird es dazu eine erste Meldung geben. Die Mannschaft hat jetzt einige Tage frei und dann geht es in die Vorbereitung auf die für uns entscheidenden restlichen 21 Spiele des Grunddurchgangs.
Was sind unsere aktuellen Herausforderungen?
Die weiteren Herausforderungen für die Organisation sind aber um nichts kleiner, eher sogar noch viel weitreichender. Gemeinsam mit der Stadt Wien sind wir intensiv damit beschäftigt, neben der Lösung der bekannten und teilweise nicht bekannten täglichen technischen Herausforderungen die Arena zukunftsfit zu machen. Einerseits ist das Thema der neuen Eisaufbereitungsanlage natürlich entscheidend, um zukünftig nicht mehr durch Ausfälle gefährdet zu sein. Andererseits müssen aber viele Dinge umgesetzt werden, welche sich für jeden Spielbesucher bemerkbar machen. Dazu zählen bspw. eine neue LED-Lichtanlage (diese wird fix nach Saisonende installiert), eine Verbesserung/teilweise Erneuerung der Tonanlage oder auch die Erneuerung der Heizungs- und Lüftungstechnik, um für konstant angenehme Temperaturen zu sorgen. Das erfordert viel Zeit, wird wohl in Summe noch zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen, aber man wird schon in der kommenden Saison entscheidende Verbesserungen wahrnehmen können.
Ein noch viel größeres Thema ist aber die Absicherung der Zukunft unserer Caps ohne Hans Schmid. Wie viele von euch bereits aus diversen Interviews wissen, hat Hans Schmid nach vielen intensiven Jahren, viel investierter Zeit und viel aufgebrachtem Geld, beschlossen, seine Funktion als Präsident und somit „Schirmherr“ der Organisation definitiv nach Saisonende im April zu beenden. Beim Großteil der anderen Teams wird bis zu einem Drittel des Budgets (oder teilweise mehr) durch das direkte oder indirekte Engagement der jeweiligen Städte und Bundesländer gestützt (Förderungen für Spitzensport oder Nachwuchs, großzügige und weitreichende Sponsorings durch Landesunternehmen, günstige oder kostenlose Zurverfügungstellung der Heimspielstätten, etc.), weil Eishockey wie fast jeder Sport in Österreich sonst gar nicht möglich wäre und es den jeweiligen Bundesländern und Städten wichtig ist, Profieishockey und hochwertiges Nachwuchseishockey in ihrer Community zu haben.
In Wien war das bisher durch das weitreichende Engagement von Hans Schmid nicht so bzw. nicht notwendig. Die Caps zahlen bis zum heutigen Tag in ihrem eigenen Bundesland, objektiv in einer Gesamtsicht betrachtet, mehr an Stadt/Bundesland, als sie bekommen. Viele von euch wissen es, manche vielleicht nicht – in Wien müssen zehn Prozent der Ticketeinnahmen zusätzlich zur Umsatzsteuer als Abgabe abgeführt werden, deshalb ist ein negativer Saldo überhaupt erst möglich. Ein neues Vorstandsteam steht bereit, es wird derzeit und schon länger umfassend mit den politisch Verantwortlichen und Verantwortlichen der Wirtschaftsbetriebe über mögliche Wege der Zusammenarbeit gesprochen. Die Caps haben viel an Mehrwert zu bieten!
Die verantwortlichen Personen haben sich sehr fair verhalten und es wurde uns bereits Verständnis und Interesse kommuniziert. Wir werden weiter alles geben, um 300 Kindern im Nachwuchs und unseren Caps in der ICE Hockey League eine der Stadt Wien würdige Zukunft zu ermöglichen. Auf diesem Weg ein großes Danke an alle Personen von Seiten der Stadt Wien und Ihrer Organisationen, welche sich hier gesprächs- und hilfsbereit zeigen und an alle Personen im Umfeld, die sich unermüdlich für die Zukunft der Caps und Eishockey in Wien einsetzen.
hockeyreport.net/ Vienna Capitals
Die Vienna Capitals veröffentlichten heute einen offenen Brief an ihre Fans und wollen sich schon im International Break verstärken.
Wir befinden uns derzeit bzw. seit zwei Monaten in einer sportlich extrem schwierigen Phase, ähnlich wie zuletzt vor mehr als zehn Jahren. Da gibt es – trotz zwischendurch gleichzeitig neun Ausfällen in den letzten Monaten – leider auch nichts schönzureden. Wir haben im letzten Spiel einen Punkt gemacht, die Mannschaft hat über weite Strecken eine ansehnliche Leistung gebracht. Ihr seid trotz der wirklich unschönen Niederlage vergangenen Freitag hinter uns gestanden und habt immer wieder für eine tolle Stimmung gesorgt. Deshalb gleich hier einleitend ein großes DANKE an euch alle!
Dass die Enttäuschung in den vergangenen Wochen nunmehr insgesamt aber groß ist, verstehen wir. Unser Sport, unser geliebtes Eishockey, lebt von Einsatz. Von Leidenschaft. Von Teamgeist. Von Emotionen und Begeisterung sowie Zusammenhalt am Eis und abseits des Eises. Das sind wir bei den Caps – gemeinsam mit unseren Fans – über weite Strecken gewohnt. Auch Erfolg – immerhin standen wir seit 2016/17 immer zumindest im Halbfinale der Liga und waren sogar einmal Meister und einmal Vizemeister – sind wir gewohnt. Wie wir nun sehen, ist Sport aber auch unberechenbar. Wie man oft schon gesehen hat, wird nicht immer das Team mit dem größten Budget Meister, noch schneidet das Team mit dem geringsten Budget in der Meisterschaft immer als letztes ab.
Wir alle möchten gewinnen und sind aufgrund der häufigen Niederlagen unzufrieden, verärgert, genervt oder empfinden andere negative Emotionen. Da geht es der gesamten Organisation, allen Spielern, unseren vielen Sponsoren und Partnern und natürlich vor allem auch euch, genau gleich. Meistens ist das auch verständlich. Wir wissen ganz genau, wie viel Zeit von vielen von euch aufgewendet wird, um zu möglichst vielen Heimspielen zu kommen. Teilweise sehen wir manche von euch sogar bei so gut wie jedem Auswärtsspiel. Das ist beeindruckend und wir sind sehr dankbar dafür. Auch, dass das „Hobby“ Eishockey aufgrund der hohen Anzahl an Spielen viel Geld kostet, ist klar. Insbesondere aus diesen Gründen haben wir großes Verständnis dafür, wenn ihr Kritik übt, Unmut äußert oder nach einer Niederlage einfach enttäuscht seid.
Wir bitten euch nur inständig, persönliche Angriffe, teilwiese weit unter der Gürtellinie, wie bei vergangenen Veranstaltungen oder nach vergangenen Spielen, vor allem gegenüber Spielern, zu unterlassen. So sind wir nicht, so sind die Fans der Caps nicht. Übt Kritik, wenn es angebracht ist, aber in einem menschlichen Rahmen! Natürlich sind Fehler passiert, haben sich manche Verpflichtungen nicht als die erhofften Verstärkungen herausgestellt. Unser Budget ist knapp bemessen und wir versuchen, das Beste daraus zu machen. Es gibt gute Jahre und weniger gute Jahre. Es gibt sogar innerhalb einer Saison – und die Eishockeysaison ist sehr lang – gute und weniger gute Zeiten. Wir werden da rauskommen. Das schaffen wir aber nur gemeinsam!
Wie geht es nun weiter, was sind unsere Ziele?
Aus aktueller Sicht ist das klare Ziel für die laufende Saison das Erreichen der Pre-Play-Offs – und in der Folge der Einzug ins Viertelfinale. Wir müssen also zumindest den 10. Platz erreichen und dann rechtzeitig so gut verstärkt und in Form sein, um in den Play-Offs ein entsprechendes Wort mitreden zu können. Der HC Bozen wurde so vor einigen Jahren bspw. vom letzten Play-Off-Platz aus sogar noch Meister. Uns ist bewusst, dass das aktuell so mancher oder so manche wahrscheinlich nicht glauben kann oder möchte, wir glauben aber an die Play-Offs und werden das auch nach Rückschlägen tun, solange das Ziel noch erreichbar ist.
Die Capitals geben niemals auf, das haben wir schon oft bewiesen! Stichwort Verstärkungen: Ja, wir werden uns im International Break nochmals verstärken können und müssen, schon morgen wird es dazu eine erste Meldung geben. Die Mannschaft hat jetzt einige Tage frei und dann geht es in die Vorbereitung auf die für uns entscheidenden restlichen 21 Spiele des Grunddurchgangs.
Was sind unsere aktuellen Herausforderungen?
Die weiteren Herausforderungen für die Organisation sind aber um nichts kleiner, eher sogar noch viel weitreichender. Gemeinsam mit der Stadt Wien sind wir intensiv damit beschäftigt, neben der Lösung der bekannten und teilweise nicht bekannten täglichen technischen Herausforderungen die Arena zukunftsfit zu machen. Einerseits ist das Thema der neuen Eisaufbereitungsanlage natürlich entscheidend, um zukünftig nicht mehr durch Ausfälle gefährdet zu sein. Andererseits müssen aber viele Dinge umgesetzt werden, welche sich für jeden Spielbesucher bemerkbar machen. Dazu zählen bspw. eine neue LED-Lichtanlage (diese wird fix nach Saisonende installiert), eine Verbesserung/teilweise Erneuerung der Tonanlage oder auch die Erneuerung der Heizungs- und Lüftungstechnik, um für konstant angenehme Temperaturen zu sorgen. Das erfordert viel Zeit, wird wohl in Summe noch zwei weitere Jahre in Anspruch nehmen, aber man wird schon in der kommenden Saison entscheidende Verbesserungen wahrnehmen können.
Ein noch viel größeres Thema ist aber die Absicherung der Zukunft unserer Caps ohne Hans Schmid. Wie viele von euch bereits aus diversen Interviews wissen, hat Hans Schmid nach vielen intensiven Jahren, viel investierter Zeit und viel aufgebrachtem Geld, beschlossen, seine Funktion als Präsident und somit „Schirmherr“ der Organisation definitiv nach Saisonende im April zu beenden. Beim Großteil der anderen Teams wird bis zu einem Drittel des Budgets (oder teilweise mehr) durch das direkte oder indirekte Engagement der jeweiligen Städte und Bundesländer gestützt (Förderungen für Spitzensport oder Nachwuchs, großzügige und weitreichende Sponsorings durch Landesunternehmen, günstige oder kostenlose Zurverfügungstellung der Heimspielstätten, etc.), weil Eishockey wie fast jeder Sport in Österreich sonst gar nicht möglich wäre und es den jeweiligen Bundesländern und Städten wichtig ist, Profieishockey und hochwertiges Nachwuchseishockey in ihrer Community zu haben.
In Wien war das bisher durch das weitreichende Engagement von Hans Schmid nicht so bzw. nicht notwendig. Die Caps zahlen bis zum heutigen Tag in ihrem eigenen Bundesland, objektiv in einer Gesamtsicht betrachtet, mehr an Stadt/Bundesland, als sie bekommen. Viele von euch wissen es, manche vielleicht nicht – in Wien müssen zehn Prozent der Ticketeinnahmen zusätzlich zur Umsatzsteuer als Abgabe abgeführt werden, deshalb ist ein negativer Saldo überhaupt erst möglich. Ein neues Vorstandsteam steht bereit, es wird derzeit und schon länger umfassend mit den politisch Verantwortlichen und Verantwortlichen der Wirtschaftsbetriebe über mögliche Wege der Zusammenarbeit gesprochen. Die Caps haben viel an Mehrwert zu bieten!
Die verantwortlichen Personen haben sich sehr fair verhalten und es wurde uns bereits Verständnis und Interesse kommuniziert. Wir werden weiter alles geben, um 300 Kindern im Nachwuchs und unseren Caps in der ICE Hockey League eine der Stadt Wien würdige Zukunft zu ermöglichen. Auf diesem Weg ein großes Danke an alle Personen von Seiten der Stadt Wien und Ihrer Organisationen, welche sich hier gesprächs- und hilfsbereit zeigen und an alle Personen im Umfeld, die sich unermüdlich für die Zukunft der Caps und Eishockey in Wien einsetzen.
hockeyreport.net/ Vienna Capitals