Österreichs U20 Herreneishockey Nationalteam hielt im vierten Match der IIHF World Junior Championship gegen die Schweiz in Edmonton lange ein 2:2. Eine Sensation und der Viertelfinal-Aufstieg waren zum Greifen. Vier Minuten vor dem Ende erzielten die Eidgenossen in Überzahl das 3:2 und fixierten den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale. Für Österreich ist die WM in Kanada vorbei. Weiter geht’s für das U20 Team in der Weihnachtszeit, da findet in Halifax und Moncton vom 26. Dezember 2022 bis zum 5. Jänner 2023 die IIHF World Junior Championship 2023 statt.
Österreich startete gegen die Schweiz mit Goalie Sebastian Wraneschitz in die Entscheidungspartie um den Einzug ins Viertelfinale. Beide Teams waren nach drei Spielen ohne Punkte, das machte die Ausgangslage einfach: Der Sieger nach 60 Minuten bzw. nach Overtime/Penaltyschießen zieht als Vierter der Gruppe B in die K.-o.-Phase ein. Von Beginn an entwickelte sich ein intensives und schnelles Spiel, eine Partie mit Playoff-Charakter. Mit dem ersten Schuss auf das gegnerische Tor ging das Team von Head Coach Philipp Pinter in Führung. David Reinbacher zog von der blauen Linie ab, Schweiz-Keeper Noah Patenaude lenkte den Puck an die Stange und im Nachsetzen stocherte Kapitän Leon Wallner die Scheibe zum 1:0 über die Linie (9.). Danach drängten die Schweizer auf den Ausgleich, Österreich überstand sein erstes Unterzahlspiel. Im zweiten Powerplay kamen die Eidgenossen zum 1:1-Ausgleich, Joshua Fahrni bezwang Wraneschitz mit einem platzierten Schuss ins lange Eck (18.).
Später Ausgleich im zweiten Drittel für Österreich
Auch im zweiten Abschnitt lieferten sich die beiden Kontrahenten im Prestige-Duell einen harten Fight um jeden Zentimeter Eis. Nach einer Scheibeneroberung im Angriffsdrittel hatte Lukas Hörl das 2:1 auf der Schlägerschaufel, sein Schuss prallte vom linken Goaliepad an die Stange. Im ersten Überzahlspiel hatte Österreich seine besten Szenen. Senna Peeters sendete einen Wristshot an die Querlatte. Mit insgesamt fünf Schüssen in den zwei Minuten Powerplay setzte Rot-Weiß-Rot den Schweizer Schlussmann unter Druck. Kurz nach Ende des Überzahlspieles prüfte Lucas Thaler den Schweizer Keeper mit einem guten Schuss. Nach einem energischen Antritt von Fabian Ritzmann über die linke Seite und einem hervorragenden Save von Goalie Sebastian Wraneschitz, verwertete Jonas Taibel den Rebound aus kurzer Distanz zur 2:1-Führung für die Schweiz (35.). In der letzten Minute konnten sich die Österreicher noch einmal kurz im Angriffsdrittel festsetzen. David Reinbacher schoss von der blauen Linie und Ian Scherzer fälschte die Scheibe 25 Sekunden vor Drittelende zum umjubelten 2:2-Ausgleich ab (40.).
Hochspannung im letzten Abschnitt
Hochspannung im letzten Drittel war garantiert. Das Match wurde mit jeder Minute noch intensiver. Es ging schnell hin und her. Beide Teams legten ihr Augenmerk darauf, defensiv keinen Fehler zu machen und vorne den entscheidenden Treffer zu landen. Knapp acht Minuten vor dem Ende konnte sich die erste Linie mit Leon Wallner, Oskar Maier und Lucas Thaler mit gutem Forecheck im Angriffsdrittel festsetzen, Österreich holte mit jedem Shift auch bei den Torschüssen auf. Mit jeder gespielten Minute war die Sensation, den ersten U20-WM-Sieg und den Viertelfinal-Aufstieg zu schaffen, zum Greifen nahe. Fünf Minuten vor dem Ende musste Lorenz Lindner nach einem Bandencheck unter die Dusche und kassierte eine Fünf-Minuten-Strafe, die Maximilian Hengelmüller in der Kühlbox absaß. Ein Foul mit Folgen: Die Schweiz erzielte durch Attilio Biasca das 3:2 in Überzahl (56.) und stieg am Ende ins Viertelfinale auf. Für Österreich ist die Sommer-U20-WM in Kanada mit null Punkten aus vier Spielen vorbei. Zu Österreichs Spieler des Tages wurde Leon Wallner gewählt. Die drei besten ÖEHV-Spieler des Turnieres waren die beiden Stürmer Senna Peeters, Jonas Dobnigund Goalie Sebastian Wraneschitz.
Head Coach Philipp Pinter nach dem Spiel: “Das Ende ist natürlich bitter, nach so einer tollen Leistung im zweiten und dritten Drittel. Wir haben den Gegner im Griff gehabt und dann das Spiel so zu verlieren, das tut mir für die Spieler sehr weh. Das erste Drittel war ein wenig zu passiv, wir haben schwer ins Spiel gefunden. Da hatten wir Glück. Im zweiten Drittel waren wir ebenbürtig. Im dritten Drittel haben wir ein sehr starkes Eishockey gespielt. Auf die Entwicklung der Mannschaft über das gesamte Turnier bin ich wirklich stolz. Sie haben alles gegeben, sie haben als Team zusammengehalten, das war sehr positiv. Jetzt in dieser Situation tun sie mir wirklich leid, weil sie sich heute bestimmt mehr verdient hätten!”
ÖEHV-Sportdirektor Roger Bader zum Spiel gegen die Schweiz: “Als Sportdirektor bin ich sehr stolz darauf, was die U20 Nationalmannschaft heute gegen die Schweiz geleistet hat. Wenn man fünf Minuten vor Schluss im letzten WM-Gruppenspiel der Topdivision gegen die Schweiz noch die Chance hat, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren, ist das schon etwas ganz Besonderes. Schade, natürlich überwiegt zunächst einmal die Enttäuschung, dass wir wegen einer Strafe und eines Boxplay-Tores verloren haben. Im ersten Drittel waren die Schweizer besser, das muss man neidlos anerkennen. Im zweiten Drittel war das Spiel schon ausgeglichener, im dritten waren wir mit der Schweiz wirklich auf Augenhöhe. Das war wirklich auf Messers Schneide, auf welche Seite dann der Siegespuck rutscht. Da kann wirklich stolz sein!”
ÖEHV-Sportdirektor Roger Bader zum Turnier: “Wir haben das österreichische Eishockey hier in Edmonton gut verkauft, haben auch viel Lob erhalten. Der Schwung von der WM in Tampere (FIN) hatte auch Einfluss auf die U20. Wir sind mit mehr Selbstvertrauen aufgetreten. Die Niederlagen gegen Schweden und die USA waren zu erwarten. Diese beiden Nationen spielen um die Medaillen und den Titel. Gegen Deutschland war die Leistung gut, gegen die Schweiz sehr gut. In Summe haben wir uns gut verkauft. Viele der Spieler werden auch im Dezember wieder mit dabei sein. Die Erfahrungen, die sie hier gesammelt haben, dass sie gesehen haben, was auf diesem Niveau geht und was nicht, werden sie bei der WM in Halifax nutzen können.”
Für Österreichs U20-Cracks geht es in der Weihnachtszeit mit der nächsten WM weiter. Halifax und Moncton sind vom 26. Dezember 2022 bis zum 5. Jänner 2023 die Austragungsorte der IIHF World Junior Championship 2023.
Schweiz vs. Österreich 3:2 (1:1,1:1,1:0)
Mo., 15. August 2022, 20:00 Uhr (Mo., 15. August 2022, 12:00 Uhr), Edmonton, Rogers Place
Torschützen Schweiz: Joshua Fahrni (18./PP1), Jonas Taibel (35.), Attilio Biasca (56./PP1)
Torschützen Österreich: Leon Wallner (9.), Ian Scherzer (40.)
Rang | Team | Spiele | S | OT | PE | N | OT | PE | Tore | Tordifferenz | Punkte |
1. | USA | 4 | 4 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 22:4 | 18 | 12 |
2. | Schweden | 3 | 2 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 11:5 | 6 | 6 |
3. | Deutschland | 3 | 2 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 8:9 | -1 | 6 |
4. | Schweiz | 4 | 1 | 0 | 0 | 3 | 0 | 0 | 8:15 | -7 | 3 |
5. | Österreich | 4 | 0 | 0 | 0 | 4 | 0 | 0 | 4:20 | -16 | 0 |
hockeyreport.net / ÖEHV
Österreichs U20 Herreneishockey Nationalteam hielt im vierten Match der IIHF World Junior Championship gegen die Schweiz in Edmonton lange ein 2:2. Eine Sensation und der Viertelfinal-Aufstieg waren zum Greifen. Vier Minuten vor dem Ende erzielten die Eidgenossen in Überzahl das 3:2 und fixierten den damit verbundenen Einzug ins Viertelfinale. Für Österreich ist die WM in Kanada vorbei. Weiter geht’s für das U20 Team in der Weihnachtszeit, da findet in Halifax und Moncton vom 26. Dezember 2022 bis zum 5. Jänner 2023 die IIHF World Junior Championship 2023 statt.
Österreich startete gegen die Schweiz mit Goalie Sebastian Wraneschitz in die Entscheidungspartie um den Einzug ins Viertelfinale. Beide Teams waren nach drei Spielen ohne Punkte, das machte die Ausgangslage einfach: Der Sieger nach 60 Minuten bzw. nach Overtime/Penaltyschießen zieht als Vierter der Gruppe B in die K.-o.-Phase ein. Von Beginn an entwickelte sich ein intensives und schnelles Spiel, eine Partie mit Playoff-Charakter. Mit dem ersten Schuss auf das gegnerische Tor ging das Team von Head Coach Philipp Pinter in Führung. David Reinbacher zog von der blauen Linie ab, Schweiz-Keeper Noah Patenaude lenkte den Puck an die Stange und im Nachsetzen stocherte Kapitän Leon Wallner die Scheibe zum 1:0 über die Linie (9.). Danach drängten die Schweizer auf den Ausgleich, Österreich überstand sein erstes Unterzahlspiel. Im zweiten Powerplay kamen die Eidgenossen zum 1:1-Ausgleich, Joshua Fahrni bezwang Wraneschitz mit einem platzierten Schuss ins lange Eck (18.).
Später Ausgleich im zweiten Drittel für Österreich
Auch im zweiten Abschnitt lieferten sich die beiden Kontrahenten im Prestige-Duell einen harten Fight um jeden Zentimeter Eis. Nach einer Scheibeneroberung im Angriffsdrittel hatte Lukas Hörl das 2:1 auf der Schlägerschaufel, sein Schuss prallte vom linken Goaliepad an die Stange. Im ersten Überzahlspiel hatte Österreich seine besten Szenen. Senna Peeters sendete einen Wristshot an die Querlatte. Mit insgesamt fünf Schüssen in den zwei Minuten Powerplay setzte Rot-Weiß-Rot den Schweizer Schlussmann unter Druck. Kurz nach Ende des Überzahlspieles prüfte Lucas Thaler den Schweizer Keeper mit einem guten Schuss. Nach einem energischen Antritt von Fabian Ritzmann über die linke Seite und einem hervorragenden Save von Goalie Sebastian Wraneschitz, verwertete Jonas Taibel den Rebound aus kurzer Distanz zur 2:1-Führung für die Schweiz (35.). In der letzten Minute konnten sich die Österreicher noch einmal kurz im Angriffsdrittel festsetzen. David Reinbacher schoss von der blauen Linie und Ian Scherzer fälschte die Scheibe 25 Sekunden vor Drittelende zum umjubelten 2:2-Ausgleich ab (40.).
Hochspannung im letzten Abschnitt
Hochspannung im letzten Drittel war garantiert. Das Match wurde mit jeder Minute noch intensiver. Es ging schnell hin und her. Beide Teams legten ihr Augenmerk darauf, defensiv keinen Fehler zu machen und vorne den entscheidenden Treffer zu landen. Knapp acht Minuten vor dem Ende konnte sich die erste Linie mit Leon Wallner, Oskar Maier und Lucas Thaler mit gutem Forecheck im Angriffsdrittel festsetzen, Österreich holte mit jedem Shift auch bei den Torschüssen auf. Mit jeder gespielten Minute war die Sensation, den ersten U20-WM-Sieg und den Viertelfinal-Aufstieg zu schaffen, zum Greifen nahe. Fünf Minuten vor dem Ende musste Lorenz Lindner nach einem Bandencheck unter die Dusche und kassierte eine Fünf-Minuten-Strafe, die Maximilian Hengelmüller in der Kühlbox absaß. Ein Foul mit Folgen: Die Schweiz erzielte durch Attilio Biasca das 3:2 in Überzahl (56.) und stieg am Ende ins Viertelfinale auf. Für Österreich ist die Sommer-U20-WM in Kanada mit null Punkten aus vier Spielen vorbei. Zu Österreichs Spieler des Tages wurde Leon Wallner gewählt. Die drei besten ÖEHV-Spieler des Turnieres waren die beiden Stürmer Senna Peeters, Jonas Dobnigund Goalie Sebastian Wraneschitz.
Head Coach Philipp Pinter nach dem Spiel: “Das Ende ist natürlich bitter, nach so einer tollen Leistung im zweiten und dritten Drittel. Wir haben den Gegner im Griff gehabt und dann das Spiel so zu verlieren, das tut mir für die Spieler sehr weh. Das erste Drittel war ein wenig zu passiv, wir haben schwer ins Spiel gefunden. Da hatten wir Glück. Im zweiten Drittel waren wir ebenbürtig. Im dritten Drittel haben wir ein sehr starkes Eishockey gespielt. Auf die Entwicklung der Mannschaft über das gesamte Turnier bin ich wirklich stolz. Sie haben alles gegeben, sie haben als Team zusammengehalten, das war sehr positiv. Jetzt in dieser Situation tun sie mir wirklich leid, weil sie sich heute bestimmt mehr verdient hätten!”
ÖEHV-Sportdirektor Roger Bader zum Spiel gegen die Schweiz: “Als Sportdirektor bin ich sehr stolz darauf, was die U20 Nationalmannschaft heute gegen die Schweiz geleistet hat. Wenn man fünf Minuten vor Schluss im letzten WM-Gruppenspiel der Topdivision gegen die Schweiz noch die Chance hat, sich für das Viertelfinale zu qualifizieren, ist das schon etwas ganz Besonderes. Schade, natürlich überwiegt zunächst einmal die Enttäuschung, dass wir wegen einer Strafe und eines Boxplay-Tores verloren haben. Im ersten Drittel waren die Schweizer besser, das muss man neidlos anerkennen. Im zweiten Drittel war das Spiel schon ausgeglichener, im dritten waren wir mit der Schweiz wirklich auf Augenhöhe. Das war wirklich auf Messers Schneide, auf welche Seite dann der Siegespuck rutscht. Da kann wirklich stolz sein!”
ÖEHV-Sportdirektor Roger Bader zum Turnier: “Wir haben das österreichische Eishockey hier in Edmonton gut verkauft, haben auch viel Lob erhalten. Der Schwung von der WM in Tampere (FIN) hatte auch Einfluss auf die U20. Wir sind mit mehr Selbstvertrauen aufgetreten. Die Niederlagen gegen Schweden und die USA waren zu erwarten. Diese beiden Nationen spielen um die Medaillen und den Titel. Gegen Deutschland war die Leistung gut, gegen die Schweiz sehr gut. In Summe haben wir uns gut verkauft. Viele der Spieler werden auch im Dezember wieder mit dabei sein. Die Erfahrungen, die sie hier gesammelt haben, dass sie gesehen haben, was auf diesem Niveau geht und was nicht, werden sie bei der WM in Halifax nutzen können.”
Für Österreichs U20-Cracks geht es in der Weihnachtszeit mit der nächsten WM weiter. Halifax und Moncton sind vom 26. Dezember 2022 bis zum 5. Jänner 2023 die Austragungsorte der IIHF World Junior Championship 2023.
Schweiz vs. Österreich 3:2 (1:1,1:1,1:0)
Mo., 15. August 2022, 20:00 Uhr (Mo., 15. August 2022, 12:00 Uhr), Edmonton, Rogers Place
Torschützen Schweiz: Joshua Fahrni (18./PP1), Jonas Taibel (35.), Attilio Biasca (56./PP1)
Torschützen Österreich: Leon Wallner (9.), Ian Scherzer (40.)
Rang | Team | Spiele | S | OT | PE | N | OT | PE | Tore | Tordifferenz | Punkte |
1. | USA | 4 | 4 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 22:4 | 18 | 12 |
2. | Schweden | 3 | 2 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 11:5 | 6 | 6 |
3. | Deutschland | 3 | 2 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 8:9 | -1 | 6 |
4. | Schweiz | 4 | 1 | 0 | 0 | 3 | 0 | 0 | 8:15 | -7 | 3 |
5. | Österreich | 4 | 0 | 0 | 0 | 4 | 0 | 0 | 4:20 | -16 | 0 |
hockeyreport.net / ÖEHV