Hockeyreport.net hat unlängst Oliver Setzinger als neuen Experten präsentiert und bereits heute nimmt der ehemalige Crack die Plätze 11-13 unter die Lupe und analysiert HK Olimpija, Asiago Hockey und die Pioneers Vorarlberg.

Aktuell gibt es innerhalb der Liga eine Pause. Die Spieler bei den Klubs haben somit die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Außerdem erhalten einige Vereine nach der Pause ihre verletzten Cracks wieder retour. In diesem ersten Saisonviertel hat sich auch ein erstes Bild der neuen Meisterschaft gezeigt. Experte Oliver Setzinger setzte sich nun mit den ersten Teams auseinander.

EXPERTE OLIVER SETZINGER zu ….

Platz 11 – HK Olimpija

Bild:99ers/Krainbucher

Olimpija Ljubljana ist aktuell am nähesten an den Top10 dran, mit etwas weniger Spielen im Moment. Gewisse Statistiken, obwohl ich eigentlich nicht der Statistiktyp bin, sprechen dennoch die Wahrheit. Wenn man sich hier Laibach etwas näher ansieht, dann sind sie sowohl im Powerplay mit 8% als auch in Unterzahl mit 73,2% an vorletzter Stelle der Liga. Das ist schon ein Zeichen, dass bei ihnen da nicht viel funktioniert. Ich weiß natürlich, dass auch der KAC zum Beispiel aktuell nicht über die besten Werte verfügt, aber das ist eine Mannschaft, die immer wieder kommt und man weiß, dass sich diese verbessert. Bei den Slowenen hingegen wird sich, wie es aussieht, nicht viel ändern. Letztes Jahr verfügten sie mit Guillaume Leclerc noch über einen verlässlichen Scorer, heuer finden sich die besten Scorer mit Rok Kapel und Carl Neill aktuell auf Platz 39 der Ligawertung. Sie sind 2021 Alps-Meister geworden und im Jahr darauf in die Bundesliga zurückgekehrt. Meiner Meinung nach ist diese Mannschaft generell ein großes Fragezeichen. Sie waren zuvor schon einige Jahre in der Liga, hatten kein Geld, keine Spieler, und konnten nicht mehr zahlen. Eigentlich komisch, dass man diesen Klub, wenn auch unter neuem Namen, wieder in die Liga lässt. Aber ja – die Obrigkeiten werden schon ihre Gründe haben. Ich sehe aber bei Olimpija keine großen Hoffnungen auf das Playoff. Bestimmt werden sie einmal einen Lauf bekommen, aber dann auch wieder einen Einbruch. Sie sind kein Playoff-Kandidat in dieser Saison, auf keinen Fall. In die Pre-Playoffs könnten sie eventuell reinrutschen, aber mehr ist nicht drin. Gut ist natürlich, dass in Slowenien viele Einheimische zum Zug kommen, aber die Importspieler sind auch nicht grad das Gelbe vom Ei. Deswegen ist das Playoff sehr weit weg, da müsste ich mich ziemlich täuschen. 

Platz 12 – Asiago Hockey

Foto: Asiago Hockey/Serena Fantini

Wir sehen hier ein ähnliches Szenario wie das Jahr zuvor mit Laibach. Die Italiener sind in der Alps Hockey League Meister geworden und spielen nun in der Bundesliga. Der Klub spielt mit 9 Imports plus 3 Italokanadier, sozusagen quasi mit 12 Imports. In der Powerplay-Wertung ist Asiago nur auf Position 10 mit 15,9% und in Unterzahl auf Rang 8. Offensiv haben sie einige gute Spieler in den Reihen, zwei davon stehen aktuell in den Top10 der Scorerwertung und der Liganeuling schießt generell relativ viele Tore. Das große Manko ist allerdings die Defensive inklusive der Torhüter ( beide Goalies stehen nur bei 88,9% Fangquote). Die Top10 werden sich für Asiago nicht ausgehen, somit gibt es für die Italiener auch keine Playoff-Quali. Sie werden im unteren Drittel mit den beiden anderen Teams (Anm.Red.: Laibach und Pioneers Vorarlberg) um die Plätze spielen. Ich habe auch in diesem Fall keine Ahnung, was man sich dabei nur gedacht hat, Asiago in die Liga zu holen. Nur weil sie Meister in der Alps Hockey League geworden sind? Dann müsste man die Regel gleich so definieren, dass die unteren ein bis zwei Teams aus der ICE absteigen, und im Gegenzug ein bis zwei Teams dafür rauf kommen. Sozusagen eine offene Liga mit Auf-und Absteiger. Aber jedes Mal solche Mannschaften dazu zu holen, ist weder für Fans noch für Spieler oder generell für das Eishockey interessant. Asiago bringt außerdem keine Leute ins Stadion, eher im Gegenteil. Aber wie gesagt, sie werden dort unten bleiben – mehr als eine etwas bessere AlpsHL-Mannschaft sind sie nicht und sie haben aus meiner Sicht nichts in der Liga zu suchen.

Platz 13 – Pioneers Vorarlberg

Bild: Pioneers Vorarlberg

Die Pioneers Vorarlberg sind aktuell Letzter in der Tabelle. Kurzer Blick auf die Statistik: Im Powerplay mit nur 5,7% rangieren sie ebenfalls auf dem letzten Platz und in Unterzahl ist man gleich auf mit Villach auf Platz 9 mit 75%. Das größte Manko ist allerdings die Torausbeute – 27 erzielte Tore in 15 Spielen sind da eindeutig zu wenig und so ist es schwer Spiele zu gewinnen. Mit Ausnahme der Legionäre Eriksson, Jacome, Sandhu und Bull ist quasi fast kein Scoring vorhanden. Ich weiß nicht, ob das mit Vorarlberg wirklich gut gehen kann. Auch Dornbirn hat mit gefühlt 15 Ausländern gespielt, aber im Endeffekt sind sie meistens irgendwo im Tabellenkeller gewesen. Sicher haben sie ein paar Mal die Playoffs erreicht, aber naja, der Erfolg blieb eher aus. Jetzt bei den Pioneers sind sehr viele junge Spieler dabei. Sie spielen jetzt mit 10 Imports plus Layne Viveiros als Austro sozusagen. Meiner Meinung nach muss man, wenn man entwickeln will, nicht in der Bundesliga an den Start gehen, sondern eher in der Liga darunter oder in der ÖEL. Die Bundesliga ist die beste Liga in Österreich und ich finde, dass da nicht wirklich Platz für Entwicklungsteams sein sollte, weil es eben die Profiliga ist. Ich vergönne es natürlich jedem, Bundesliga zu spielen. Ob es jedoch das Richtige ist, weiß ich nicht. Eine Mannschaft aufzubauen, nur um zu entwickeln und wo der Erfolg zweitrangig ist, da weiß ich nicht ob die Bundesliga der richtige Ort dafür ist. Natürlich gibt es mit Pallestrang, Spannring oder Macierzynski einige Routiniers mit viel Erfahrung, aber das ist meiner Meinung nach zu wenig. Spannring und Macierzynski waren immer sehr harte Arbeiter – das ist für die Jungen natürlich super. Hier können sie den Kampfgeist übernehmen. Trotz der 10 Imports ist das alles in allem dennoch zu wenig – wie schon oben bei Asiago erwähnt, sind auch die Pioneers eine stärkere bzw eine top Alps-Mannschaft. Aber mehr ist dazu nicht wirklich zu sagen, eine Prognose oder Tendenz, dass es da nach der Pause viel besser werden könnte, ist nicht gegeben. Ein paar Partien werden sie schon wieder gut spielen und einige große Teams ärgern, aber alles in allem wird es für das große Ganze nicht reichen.

Resümee der drei unteren Teams: Olimpija hat noch den einen oder anderen Gutpunkt mehr, aber vermutlich werden die drei Klubs auch weiterhin im unteren Bereich der Tabelle bleiben. Ich hoffe natürlich für alle, dass sie gesund bleiben, sich reinhauen und eine gute Saison spielen. Ich wünsche jeder Mannschaft nur das Beste, vielleicht kann mich ja jemand eines besseren Belehren, dass sie doch weiter raufkommen und mehr erreichen. Aber wie es jetzt vor der Pause ausgesehen hat, ist die Tendenz eher so, dass es so bleiben wird. 

 

OLIVER SETZINGER
Experte hockeyreport.net

Steckbrief Oliver Setzinger: Der 39-Jährige hat seine Profi-Karriere beendet und spielte in Österreich knapp 500 Spiele für die Vienna Capitals, den EC KAC, die Graz99ers oder die Black Wings Linz. 2001 wurde Setzinger von den Nashville Predators gedrafted, spielte u.a. in der AHL, in der Schweiz (NLA/NLB) und Finnland (SM-Liiga). Aktuell steht er noch in der ÖEL für den EV Zeltweg auf dem Eis.

 

Hockey Report App
BREAKING NEWS

  • 9. März 2024
  • 8. März 2024
  • 8. März 2024
  • 4. März 2024
  • 3. März 2024
www.sport-bilder.at
MATHY UNIVERSAL

Hockeyreport.net hat unlängst Oliver Setzinger als neuen Experten präsentiert und bereits heute nimmt der ehemalige Crack die Plätze 11-13 unter die Lupe und analysiert HK Olimpija, Asiago Hockey und die Pioneers Vorarlberg.

Aktuell gibt es innerhalb der Liga eine Pause. Die Spieler bei den Klubs haben somit die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Außerdem erhalten einige Vereine nach der Pause ihre verletzten Cracks wieder retour. In diesem ersten Saisonviertel hat sich auch ein erstes Bild der neuen Meisterschaft gezeigt. Experte Oliver Setzinger setzte sich nun mit den ersten Teams auseinander.

EXPERTE OLIVER SETZINGER zu ….

Platz 11 – HK Olimpija

Bild:99ers/Krainbucher

Olimpija Ljubljana ist aktuell am nähesten an den Top10 dran, mit etwas weniger Spielen im Moment. Gewisse Statistiken, obwohl ich eigentlich nicht der Statistiktyp bin, sprechen dennoch die Wahrheit. Wenn man sich hier Laibach etwas näher ansieht, dann sind sie sowohl im Powerplay mit 8% als auch in Unterzahl mit 73,2% an vorletzter Stelle der Liga. Das ist schon ein Zeichen, dass bei ihnen da nicht viel funktioniert. Ich weiß natürlich, dass auch der KAC zum Beispiel aktuell nicht über die besten Werte verfügt, aber das ist eine Mannschaft, die immer wieder kommt und man weiß, dass sich diese verbessert. Bei den Slowenen hingegen wird sich, wie es aussieht, nicht viel ändern. Letztes Jahr verfügten sie mit Guillaume Leclerc noch über einen verlässlichen Scorer, heuer finden sich die besten Scorer mit Rok Kapel und Carl Neill aktuell auf Platz 39 der Ligawertung. Sie sind 2021 Alps-Meister geworden und im Jahr darauf in die Bundesliga zurückgekehrt. Meiner Meinung nach ist diese Mannschaft generell ein großes Fragezeichen. Sie waren zuvor schon einige Jahre in der Liga, hatten kein Geld, keine Spieler, und konnten nicht mehr zahlen. Eigentlich komisch, dass man diesen Klub, wenn auch unter neuem Namen, wieder in die Liga lässt. Aber ja – die Obrigkeiten werden schon ihre Gründe haben. Ich sehe aber bei Olimpija keine großen Hoffnungen auf das Playoff. Bestimmt werden sie einmal einen Lauf bekommen, aber dann auch wieder einen Einbruch. Sie sind kein Playoff-Kandidat in dieser Saison, auf keinen Fall. In die Pre-Playoffs könnten sie eventuell reinrutschen, aber mehr ist nicht drin. Gut ist natürlich, dass in Slowenien viele Einheimische zum Zug kommen, aber die Importspieler sind auch nicht grad das Gelbe vom Ei. Deswegen ist das Playoff sehr weit weg, da müsste ich mich ziemlich täuschen. 

Platz 12 – Asiago Hockey

Foto: Asiago Hockey/Serena Fantini

Wir sehen hier ein ähnliches Szenario wie das Jahr zuvor mit Laibach. Die Italiener sind in der Alps Hockey League Meister geworden und spielen nun in der Bundesliga. Der Klub spielt mit 9 Imports plus 3 Italokanadier, sozusagen quasi mit 12 Imports. In der Powerplay-Wertung ist Asiago nur auf Position 10 mit 15,9% und in Unterzahl auf Rang 8. Offensiv haben sie einige gute Spieler in den Reihen, zwei davon stehen aktuell in den Top10 der Scorerwertung und der Liganeuling schießt generell relativ viele Tore. Das große Manko ist allerdings die Defensive inklusive der Torhüter ( beide Goalies stehen nur bei 88,9% Fangquote). Die Top10 werden sich für Asiago nicht ausgehen, somit gibt es für die Italiener auch keine Playoff-Quali. Sie werden im unteren Drittel mit den beiden anderen Teams (Anm.Red.: Laibach und Pioneers Vorarlberg) um die Plätze spielen. Ich habe auch in diesem Fall keine Ahnung, was man sich dabei nur gedacht hat, Asiago in die Liga zu holen. Nur weil sie Meister in der Alps Hockey League geworden sind? Dann müsste man die Regel gleich so definieren, dass die unteren ein bis zwei Teams aus der ICE absteigen, und im Gegenzug ein bis zwei Teams dafür rauf kommen. Sozusagen eine offene Liga mit Auf-und Absteiger. Aber jedes Mal solche Mannschaften dazu zu holen, ist weder für Fans noch für Spieler oder generell für das Eishockey interessant. Asiago bringt außerdem keine Leute ins Stadion, eher im Gegenteil. Aber wie gesagt, sie werden dort unten bleiben – mehr als eine etwas bessere AlpsHL-Mannschaft sind sie nicht und sie haben aus meiner Sicht nichts in der Liga zu suchen.

Platz 13 – Pioneers Vorarlberg

Bild: Pioneers Vorarlberg

Die Pioneers Vorarlberg sind aktuell Letzter in der Tabelle. Kurzer Blick auf die Statistik: Im Powerplay mit nur 5,7% rangieren sie ebenfalls auf dem letzten Platz und in Unterzahl ist man gleich auf mit Villach auf Platz 9 mit 75%. Das größte Manko ist allerdings die Torausbeute – 27 erzielte Tore in 15 Spielen sind da eindeutig zu wenig und so ist es schwer Spiele zu gewinnen. Mit Ausnahme der Legionäre Eriksson, Jacome, Sandhu und Bull ist quasi fast kein Scoring vorhanden. Ich weiß nicht, ob das mit Vorarlberg wirklich gut gehen kann. Auch Dornbirn hat mit gefühlt 15 Ausländern gespielt, aber im Endeffekt sind sie meistens irgendwo im Tabellenkeller gewesen. Sicher haben sie ein paar Mal die Playoffs erreicht, aber naja, der Erfolg blieb eher aus. Jetzt bei den Pioneers sind sehr viele junge Spieler dabei. Sie spielen jetzt mit 10 Imports plus Layne Viveiros als Austro sozusagen. Meiner Meinung nach muss man, wenn man entwickeln will, nicht in der Bundesliga an den Start gehen, sondern eher in der Liga darunter oder in der ÖEL. Die Bundesliga ist die beste Liga in Österreich und ich finde, dass da nicht wirklich Platz für Entwicklungsteams sein sollte, weil es eben die Profiliga ist. Ich vergönne es natürlich jedem, Bundesliga zu spielen. Ob es jedoch das Richtige ist, weiß ich nicht. Eine Mannschaft aufzubauen, nur um zu entwickeln und wo der Erfolg zweitrangig ist, da weiß ich nicht ob die Bundesliga der richtige Ort dafür ist. Natürlich gibt es mit Pallestrang, Spannring oder Macierzynski einige Routiniers mit viel Erfahrung, aber das ist meiner Meinung nach zu wenig. Spannring und Macierzynski waren immer sehr harte Arbeiter – das ist für die Jungen natürlich super. Hier können sie den Kampfgeist übernehmen. Trotz der 10 Imports ist das alles in allem dennoch zu wenig – wie schon oben bei Asiago erwähnt, sind auch die Pioneers eine stärkere bzw eine top Alps-Mannschaft. Aber mehr ist dazu nicht wirklich zu sagen, eine Prognose oder Tendenz, dass es da nach der Pause viel besser werden könnte, ist nicht gegeben. Ein paar Partien werden sie schon wieder gut spielen und einige große Teams ärgern, aber alles in allem wird es für das große Ganze nicht reichen.

Resümee der drei unteren Teams: Olimpija hat noch den einen oder anderen Gutpunkt mehr, aber vermutlich werden die drei Klubs auch weiterhin im unteren Bereich der Tabelle bleiben. Ich hoffe natürlich für alle, dass sie gesund bleiben, sich reinhauen und eine gute Saison spielen. Ich wünsche jeder Mannschaft nur das Beste, vielleicht kann mich ja jemand eines besseren Belehren, dass sie doch weiter raufkommen und mehr erreichen. Aber wie es jetzt vor der Pause ausgesehen hat, ist die Tendenz eher so, dass es so bleiben wird. 

 

OLIVER SETZINGER
Experte hockeyreport.net

Steckbrief Oliver Setzinger: Der 39-Jährige hat seine Profi-Karriere beendet und spielte in Österreich knapp 500 Spiele für die Vienna Capitals, den EC KAC, die Graz99ers oder die Black Wings Linz. 2001 wurde Setzinger von den Nashville Predators gedrafted, spielte u.a. in der AHL, in der Schweiz (NLA/NLB) und Finnland (SM-Liiga). Aktuell steht er noch in der ÖEL für den EV Zeltweg auf dem Eis.

 

www.sport-bilder.at
MATHY UNIVERSAL