Hockeyreport.net hat unlängst Oliver Setzinger als neuen Experten präsentiert und bereits heute nimmt der ehemalige Crack die aktuelle Situation rund um den EC KAC unter die Lupe.

Der EC KAC ist in der bisherigen Saison noch nicht wirklich angekommen. Die Rotjacken stehen mit 23 Punkten auf dem 7.Platz in der Tabelle und feierten vor dem Break den wichtigen Sieg gegen Wien. Zuvor gab es Kritik an Headcoach Matikainen, der auch dementsprechend darauf reagierte (hier zum Nachlesen). Oliver Setzinger hat sich nun mit dem Rekordmeister etwas näher beschäftigt.

EXPERTE OLIVER SETZINGER zu ….

1. Ist Matikainen noch der richtige Trainer für den EC KAC?

„Headcoach Petri Matikainen und Co-Trainer Vuori haben in Klagenfurt richtig eingeschlagen. Die Mannschaft war und ist einfach immer perfekt eingestellt. Egal wie die Saison angefangen hat oder wie sie verläuft, sie ziehen ihren Stil durch. Das war auch schon zu meiner Zeit als Gegner so. Er hat aus der Mannschaft das Beste rausgeholt. Mit einer super Taktik, die Spieler sind immer top-fit und auch andere Personen haben mir bestätigt, dass er von seinen Spielern immer sehr viel verlangt. Und das ist auch gut so. Diverse Dinge sind Petri eigentlich egal, so lange du deine Leistung auf dem Eis bringst. Solltest du diese aber nicht zeigen, dann wirst du eine Pause machen, bekommst entsprechend Kritik oder wirst in die Schranken gewiesen. Und genau das finde ich sehr sehr gut. Ich persönlich bin schon der Meinung, dass er der richtige Mann für den KAC ist. Natürlich ist er sehr fordernd, aber ich bin mir sehr sicher, dass er die Mannschaft erreicht und wie oben erwähnt der Richtige ist. Ob es intern Probleme gibt kann ich derzeit nicht beurteilen, in den Medien liest man immer sehr viel. Es kann aber natürlich sein, dass diverse Spieler angefressen sind, aber ein Petri Matikainen hat in Klagenfurt auch mit seinen Titeln, die er geholt hat bewiesen, dass er zurecht hinter der Bande beim KAC steht.“

Bild: 99ers/Krainbucher

2. Kann man von außen überhaupt erkennen ob er die Mannschaft noch erreicht?

„Die Mannschaft vom KAC spielt nach seinem System und oft kommen verschiedene Faktoren dazu, die diverse Dinge beeinflussen. Wie zum Beispiel Verletzungen. Hier können zwei oder drei Verletzungen von Stammspielern schon entscheidend sein. Das es in Klagenfurt aktuell nicht so läuft, wie man es gerne sehen würde, liegt aus meiner Sicht nicht am Trainer.“

3. Matikainen hat zuletzt gemeint dass man jetzt erst richtig anfängt, sozusagen jetzt erst richtig startet. Setzt er sich damit nicht selbst zu viel unter Druck?

„Schon als ich noch gegen den KAC gespielt habe, ist Petri ähnlich nach außen aufgetreten. Er hat damals schon immer betont, dass es wichtig ist, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen und nicht wie du unter der Saison spielst. Sollte der KAC heuer wieder den Titel holen, dann spricht niemand mehr darüber, wie es im November gelaufen ist. Ich glaube schon, wenn er sagt, dass man jetzt erst richtig startet, dann ist definitiv eine Wahrheit dahinter. Er hat das in den letzten Jahren bewiesen und auch hier ist nicht immer alles rosig verlaufen. Und er setzt sich mit dieser Aussage auch nicht unter Druck. Er ist ein absoluter Profi und ich glaube sogar, dass er diesen Druck sogar benötigt. Und der Erfolg gibt ihm recht.“

4. Hätte die Verpflichtung von einem neuen Trainer überhaupt Sinn?

„Ich glaube nicht, dass sie einen neuen Trainer holen. Rein vom beobachten der Spiele würde das aus meiner Sicht keinen Sinn ergeben und auch nichts ändern.“

5. Wie sehr kann und muss man die Spieler in die Pflicht nehmen?

©HC Pustertal/Markus Ranalter

„Sobald es bei einer Mannschaft nicht so läuft wie geplant, dann werden in erster Linie natürlich die Spieler kritisiert. Fakt ist aber auch, dass 25 Spieler schwerer zum rauswerfen sind als zum Beispiel der Headcoach. Der Trainer wird eigentlich dazu angestellt damit er schlussendlich rausgeworfen wird. Das ist in diesem Geschäft ganz normal. Spielen tun die Spieler und nicht der Trainer, aber in Klagenfurt zum Beispiel wurde jetzt nicht extrem viel am System oder der Mannschaft verändert, dass man Petri Matikainen eine Schuld geben kann. Und so muss man aus meiner Sicht auch die Spieler in die Pflicht nehmen. Die Frage ist, ob intern etwas abläuft, dass man aktuell nach außen nicht mitbekommt.“

6. Wie schätzt du den generellen Kader des KAC ein?

„Vom Papier her verfügt der EC KAC über einen der stärksten Kader in der „win2day ICE Hockey League“. Sie haben sehr starke Österreicher, Klagenfurt baut viele junge Spieler ein, die ebenfalls die Leistung auf das Eis bringen. Sie verfügen mit Petersen, Ticar oder jetzt Bukarts über Top-Ausländer. Allerdings sind einige derzeit hinter den Erwartungen. Der Mix selber ist sehr gut und ich denke, dass es auf alle Fälle ein Top-3 Kader in der Liga ist. Es mag jetzt vielleicht nicht alles nach Wunsch verlaufen, am Ende des Tages werden sie aber aus meiner Sicht dort stehen, wo man sie auch mit diesem Kader erwartet. Man sollte weiterhin auf die Expertise von Petri bauen und sie haben genug starke Spieler, die die aktuelle Situation wieder drehen können. Ob es zum Titel reicht wird man sehen, sie werden aber sicher ganz vorne mitspielen.“

7. Wie hoch ist der Druck der Fans auf diverse Spieler? Bekommen die Spieler in Klagenfurt diesen Druck mit?

„Sicher, Klagenfurt ist sicher nicht das einfachste Pflaster. Es gibt sehr hohe Erwartungen, der KAC ist in Kärnten, ist in Klagenfurt eine Religion. Es ist zum Beispiel das Toronto von Österreich. Auch in Toronto ist es sehr schwer zu spielen, du stehst immer in der Kritik. Wenn es gut läuft, dann ist es wunderschön dort zu spielen. Sobald es aber nicht so rennt, dann kommt die Kritik in deine Richtung und na klar, bekommst du diese dann auch zu spüren. Heutzutage ist das vielleicht sogar noch schlimmer als früher. Egal ob in den sozialen Medien, den Zeitungen oder im Stadion, du kannst dem gar nicht entrinnen. Aber man muss als Spieler da durch. Manchmal ist es verdient, manchmal vielleicht nicht. Aber man weiß, wenn man in Klagenfurt unterschreibt, worauf man sich einlässt.“

8. Wie siehst du die Arbeit von General Manager Pilloni?

„Oliver Pilloni ist mit dem Headcoach sehr viel in Kontakt. Und wie ich mir vorstellen kann, geht es hier auch bei den Meetings nicht immer schön zu. Ich kenne Petri und ich kenne auch den Oli, da kann ich mir schon vorstellen, dass sie nicht immer einer Meinung sind. Aber beide arbeiten zum Wohle des EC KAC. Es hat sich in Klagenfurt sehr viel zum Positiven verändert und das zeigt, dass ein Oliver Pilloni, in Verbindung mit Petri Matikainen, einen sehr guten Job macht. Man muss ganz ehrlich sagen: Klagenfurt ist in Österreich die einzige Mannschaft die es richtig macht. Sie bringen immer wieder junge Spieler rein, die auch zum Zug kommen. Und das spricht wiederum für die Nachwuchsarbeit in Klagenfurt. Der rote Faden zieht sich hier einfach durch und es arbeiten auch im Nachwuchs sehr gute und engagierte Trainer. Leute die sich auskennen und auch etwas weiterbringen. Jedes Jahr gibt es neue, gute junge Spieler und man muss hier vor dem KAC den Hut ziehen.“

 

OLIVER SETZINGER

Experte hockeyreport.net

Steckbrief Oliver Setzinger: Der 39-Jährige hat seine Profi-Karriere beendet und spielte in Österreich knapp 500 Spiele für die Vienna Capitals, den EC KAC, die Graz99ers oder die Black Wings Linz. 2001 wurde Setzinger von den Nashville Predators gedrafted, spielte u.a. in der AHL, in der Schweiz (NLA/NLB) und Finnland (SM-Liiga). Aktuell steht er noch in der ÖEL für den EV Zeltweg auf dem Eis.

 

 

Hockey Report App
BREAKING NEWS

  • 9. März 2024
  • 8. März 2024
  • 8. März 2024
  • 4. März 2024
  • 3. März 2024
www.sport-bilder.at
MATHY UNIVERSAL

Hockeyreport.net hat unlängst Oliver Setzinger als neuen Experten präsentiert und bereits heute nimmt der ehemalige Crack die aktuelle Situation rund um den EC KAC unter die Lupe.

Der EC KAC ist in der bisherigen Saison noch nicht wirklich angekommen. Die Rotjacken stehen mit 23 Punkten auf dem 7.Platz in der Tabelle und feierten vor dem Break den wichtigen Sieg gegen Wien. Zuvor gab es Kritik an Headcoach Matikainen, der auch dementsprechend darauf reagierte (hier zum Nachlesen). Oliver Setzinger hat sich nun mit dem Rekordmeister etwas näher beschäftigt.

EXPERTE OLIVER SETZINGER zu ….

1. Ist Matikainen noch der richtige Trainer für den EC KAC?

„Headcoach Petri Matikainen und Co-Trainer Vuori haben in Klagenfurt richtig eingeschlagen. Die Mannschaft war und ist einfach immer perfekt eingestellt. Egal wie die Saison angefangen hat oder wie sie verläuft, sie ziehen ihren Stil durch. Das war auch schon zu meiner Zeit als Gegner so. Er hat aus der Mannschaft das Beste rausgeholt. Mit einer super Taktik, die Spieler sind immer top-fit und auch andere Personen haben mir bestätigt, dass er von seinen Spielern immer sehr viel verlangt. Und das ist auch gut so. Diverse Dinge sind Petri eigentlich egal, so lange du deine Leistung auf dem Eis bringst. Solltest du diese aber nicht zeigen, dann wirst du eine Pause machen, bekommst entsprechend Kritik oder wirst in die Schranken gewiesen. Und genau das finde ich sehr sehr gut. Ich persönlich bin schon der Meinung, dass er der richtige Mann für den KAC ist. Natürlich ist er sehr fordernd, aber ich bin mir sehr sicher, dass er die Mannschaft erreicht und wie oben erwähnt der Richtige ist. Ob es intern Probleme gibt kann ich derzeit nicht beurteilen, in den Medien liest man immer sehr viel. Es kann aber natürlich sein, dass diverse Spieler angefressen sind, aber ein Petri Matikainen hat in Klagenfurt auch mit seinen Titeln, die er geholt hat bewiesen, dass er zurecht hinter der Bande beim KAC steht.“

Bild: 99ers/Krainbucher

2. Kann man von außen überhaupt erkennen ob er die Mannschaft noch erreicht?

„Die Mannschaft vom KAC spielt nach seinem System und oft kommen verschiedene Faktoren dazu, die diverse Dinge beeinflussen. Wie zum Beispiel Verletzungen. Hier können zwei oder drei Verletzungen von Stammspielern schon entscheidend sein. Das es in Klagenfurt aktuell nicht so läuft, wie man es gerne sehen würde, liegt aus meiner Sicht nicht am Trainer.“

3. Matikainen hat zuletzt gemeint dass man jetzt erst richtig anfängt, sozusagen jetzt erst richtig startet. Setzt er sich damit nicht selbst zu viel unter Druck?

„Schon als ich noch gegen den KAC gespielt habe, ist Petri ähnlich nach außen aufgetreten. Er hat damals schon immer betont, dass es wichtig ist, das letzte Spiel der Saison zu gewinnen und nicht wie du unter der Saison spielst. Sollte der KAC heuer wieder den Titel holen, dann spricht niemand mehr darüber, wie es im November gelaufen ist. Ich glaube schon, wenn er sagt, dass man jetzt erst richtig startet, dann ist definitiv eine Wahrheit dahinter. Er hat das in den letzten Jahren bewiesen und auch hier ist nicht immer alles rosig verlaufen. Und er setzt sich mit dieser Aussage auch nicht unter Druck. Er ist ein absoluter Profi und ich glaube sogar, dass er diesen Druck sogar benötigt. Und der Erfolg gibt ihm recht.“

4. Hätte die Verpflichtung von einem neuen Trainer überhaupt Sinn?

„Ich glaube nicht, dass sie einen neuen Trainer holen. Rein vom beobachten der Spiele würde das aus meiner Sicht keinen Sinn ergeben und auch nichts ändern.“

5. Wie sehr kann und muss man die Spieler in die Pflicht nehmen?

©HC Pustertal/Markus Ranalter

„Sobald es bei einer Mannschaft nicht so läuft wie geplant, dann werden in erster Linie natürlich die Spieler kritisiert. Fakt ist aber auch, dass 25 Spieler schwerer zum rauswerfen sind als zum Beispiel der Headcoach. Der Trainer wird eigentlich dazu angestellt damit er schlussendlich rausgeworfen wird. Das ist in diesem Geschäft ganz normal. Spielen tun die Spieler und nicht der Trainer, aber in Klagenfurt zum Beispiel wurde jetzt nicht extrem viel am System oder der Mannschaft verändert, dass man Petri Matikainen eine Schuld geben kann. Und so muss man aus meiner Sicht auch die Spieler in die Pflicht nehmen. Die Frage ist, ob intern etwas abläuft, dass man aktuell nach außen nicht mitbekommt.“

6. Wie schätzt du den generellen Kader des KAC ein?

„Vom Papier her verfügt der EC KAC über einen der stärksten Kader in der „win2day ICE Hockey League“. Sie haben sehr starke Österreicher, Klagenfurt baut viele junge Spieler ein, die ebenfalls die Leistung auf das Eis bringen. Sie verfügen mit Petersen, Ticar oder jetzt Bukarts über Top-Ausländer. Allerdings sind einige derzeit hinter den Erwartungen. Der Mix selber ist sehr gut und ich denke, dass es auf alle Fälle ein Top-3 Kader in der Liga ist. Es mag jetzt vielleicht nicht alles nach Wunsch verlaufen, am Ende des Tages werden sie aber aus meiner Sicht dort stehen, wo man sie auch mit diesem Kader erwartet. Man sollte weiterhin auf die Expertise von Petri bauen und sie haben genug starke Spieler, die die aktuelle Situation wieder drehen können. Ob es zum Titel reicht wird man sehen, sie werden aber sicher ganz vorne mitspielen.“

7. Wie hoch ist der Druck der Fans auf diverse Spieler? Bekommen die Spieler in Klagenfurt diesen Druck mit?

„Sicher, Klagenfurt ist sicher nicht das einfachste Pflaster. Es gibt sehr hohe Erwartungen, der KAC ist in Kärnten, ist in Klagenfurt eine Religion. Es ist zum Beispiel das Toronto von Österreich. Auch in Toronto ist es sehr schwer zu spielen, du stehst immer in der Kritik. Wenn es gut läuft, dann ist es wunderschön dort zu spielen. Sobald es aber nicht so rennt, dann kommt die Kritik in deine Richtung und na klar, bekommst du diese dann auch zu spüren. Heutzutage ist das vielleicht sogar noch schlimmer als früher. Egal ob in den sozialen Medien, den Zeitungen oder im Stadion, du kannst dem gar nicht entrinnen. Aber man muss als Spieler da durch. Manchmal ist es verdient, manchmal vielleicht nicht. Aber man weiß, wenn man in Klagenfurt unterschreibt, worauf man sich einlässt.“

8. Wie siehst du die Arbeit von General Manager Pilloni?

„Oliver Pilloni ist mit dem Headcoach sehr viel in Kontakt. Und wie ich mir vorstellen kann, geht es hier auch bei den Meetings nicht immer schön zu. Ich kenne Petri und ich kenne auch den Oli, da kann ich mir schon vorstellen, dass sie nicht immer einer Meinung sind. Aber beide arbeiten zum Wohle des EC KAC. Es hat sich in Klagenfurt sehr viel zum Positiven verändert und das zeigt, dass ein Oliver Pilloni, in Verbindung mit Petri Matikainen, einen sehr guten Job macht. Man muss ganz ehrlich sagen: Klagenfurt ist in Österreich die einzige Mannschaft die es richtig macht. Sie bringen immer wieder junge Spieler rein, die auch zum Zug kommen. Und das spricht wiederum für die Nachwuchsarbeit in Klagenfurt. Der rote Faden zieht sich hier einfach durch und es arbeiten auch im Nachwuchs sehr gute und engagierte Trainer. Leute die sich auskennen und auch etwas weiterbringen. Jedes Jahr gibt es neue, gute junge Spieler und man muss hier vor dem KAC den Hut ziehen.“

 

OLIVER SETZINGER

Experte hockeyreport.net

Steckbrief Oliver Setzinger: Der 39-Jährige hat seine Profi-Karriere beendet und spielte in Österreich knapp 500 Spiele für die Vienna Capitals, den EC KAC, die Graz99ers oder die Black Wings Linz. 2001 wurde Setzinger von den Nashville Predators gedrafted, spielte u.a. in der AHL, in der Schweiz (NLA/NLB) und Finnland (SM-Liiga). Aktuell steht er noch in der ÖEL für den EV Zeltweg auf dem Eis.

 

 

www.sport-bilder.at
MATHY UNIVERSAL