Ex-Profi Oliver Setzinger fungiert ab dieser Saison als neuer Experte bei „hockeyreport.net“. In seiner nächsten Ausgabe beschäftigte sich die #91 mit NHL-Crack Marco Rossi.
Für Marco Rossi läuft es in der bisherigen NHL-Saison nicht nach Wunsch. Zuletzt wurde der Österreicher sogar auf die Tribüne gesetzt. Headcoach Evason begründete diese Maßnahme unter anderem dadurch, dass er Rossi selbst als „Verteiler“ sieht. Er lobte zwar das defensive Spiel von Rossi, allerdings vermisst er das Spiel nach vorne. Evason sieht auch kein Problem darin, dass Rossi die letzte Partie von der Tribüne aus verfolgte. Es könnte auch durchaus sein, dass der Stürmer wieder in die AHL geschickt wird.
1. Marco Rossi wurde wieder auf die Tribüne gesetzt. Was macht das mit einem Spieler in der NHL?
“Egal in welcher Liga du spielst. Wenn du derjenige Spieler bist, der von der Tribüne aus zusehen muss, ist es nie ein tolles Gefühl. Marco ist sehr jung und es ist sein erstes Jahr in der NHL bei Minnesota. Für ihn selbst ist es ein Lernprozess. Wie ich Marco kenne, wird ihn diese aktuelle Situation aber nicht aufhalten. Ganz im Gegenteil. Er wird an sich weiterhin hart arbeiten und das Beste daraus machen.“
2. Es steht im Raum, ihn wieder in die AHL zu schicken. Macht das aus deiner Sicht auch Sinn?
“Es ist natürlich eine Option, dass er zunächst wieder in die AHL geschickt wird. In der NHL gehört das aber auch zum Alltag dazu und wenn es nicht gut läuft, dann muss man immer damit rechnen. Ob es Sinn macht? Zumindest macht es mehr Sinn in der AHL Spielpraxis zu sammeln als auf der Tribüne zu sitzen. In weiterer Folge muss er dann wieder auf seine Chance, die er sicher erhalten wird, warten.“
3. Warum glaubst du ist Marco bis jetzt noch nicht wirklich in Schwung gekommen?
“Wir sprechen hier nicht von irgendeiner Liga, es handelt sich bei der NHL doch um die beste Liga der Welt. Marco ist ein extrem starker Eishockeyspieler und er hat es sich absolut verdient, mit den Besten auf dem Eis zu stehen. Um in dieser Liga aber in Schwung zu kommen, gehört sicher einiges dazu. Er hat in den Vorbereitungsspielen bewiesen, dass er hier mithalten kann, aber es liegt nicht nur in seinen Händen ob er performt oder nicht. Es ist derzeit generell so, dass Minnesota in ihrem Spiel Probleme hat. Marco ist ein sehr intelligenter Spieler, ist eisläuferisch top und extrem schnell. Er kann außerdem für die notwendigen Tore sorgen, zeigt eine gute Übersicht. Ein Marco Rossi verfügt also über fast alles, um in dieser Liga bestehen zu können. Aber wie bereits erwähnt: Er ist noch sehr jung, muss Erfahrungen sammeln und mit der Zeit wird er in der NHL Fuß fassen und zu einem kompletten Spieler werden.“
4. Was würdest du ihm für einen Tipp geben um wieder in die Spur zu finden?
“Ganz einfach: Nicht unterkriegen lassen und weitermachen! Ich bin mir aber zu 100 Prozent sicher, dass er nicht den Kopf in den Sand stecken wird. Er ist einfach nicht der Typ dafür. Er wird die richtigen Entscheidungen treffen und bald wieder für die Wild auflaufen.“
5. Wie viel Respekt muss man eigentlich Papa Michi entgegen bringen?
“Eine Menge. Der Papa (Anm.Red: Ex-VEU-Profi Michael Rossi) war enorm wichtig in jeder Entwicklungsphase von Marco. Er hat seinen Sohn in jeglicher Hinsicht gefördert, unterstützt und noch vieles mehr. So ein Background ist für ein Talent, wie es Marco war und ist, enorm wertvoll. Der Papa hat so viel von sich selbst für sein Kind geopfert, dass er seinem Kind schlussendlich zu seinem großen Traum verholfen hat.“
6. Wie siehst du heuer generell die NHL?
„Ich verfolge die NHL in dieser Saison sehr intensiv. Es gibt einige Überraschungen und einige Teams die bis jetzt zumindest über den Erwartungen spielen. Wie zum Beispiel die New Jersey Devils. Auch die Buffalo Sabres hatten einen guten Start und die Knights spielen so, wie man es gewohnt ist. Es fallen bisher sehr viele Tore und ich denke, dass einige Mannschaften, die bis jetzt nicht auf dem Radar waren, vorne mitspielen werden. Ob sie dann bis zum Ende ganz vorne mit dabei sein, wird man sehen. Es ist ein Genuss den Spielern in der NHL auf den Schläger zu schauen und ich hoffe wirklich, dass Marco bald wieder bei den Wild im Kader stehen wird.
OLIVER SETZINGER
Experte hockeyreport.net
Steckbrief Oliver Setzinger: Der 39-Jährige hat seine Profi-Karriere beendet und spielte in Österreich knapp 500 Spiele für die Vienna Capitals, den EC KAC, die Graz99ers oder die Black Wings Linz. 2001 wurde Setzinger von den Nashville Predators gedrafted, spielte u.a. in der AHL, in der Schweiz (NLA/NLB) und Finnland (SM-Liiga). Aktuell steht er noch in der ÖEL für den EV Zeltweg auf dem Eis.
Ex-Profi Oliver Setzinger fungiert ab dieser Saison als neuer Experte bei „hockeyreport.net“. In seiner nächsten Ausgabe beschäftigte sich die #91 mit NHL-Crack Marco Rossi.
Für Marco Rossi läuft es in der bisherigen NHL-Saison nicht nach Wunsch. Zuletzt wurde der Österreicher sogar auf die Tribüne gesetzt. Headcoach Evason begründete diese Maßnahme unter anderem dadurch, dass er Rossi selbst als „Verteiler“ sieht. Er lobte zwar das defensive Spiel von Rossi, allerdings vermisst er das Spiel nach vorne. Evason sieht auch kein Problem darin, dass Rossi die letzte Partie von der Tribüne aus verfolgte. Es könnte auch durchaus sein, dass der Stürmer wieder in die AHL geschickt wird.
1. Marco Rossi wurde wieder auf die Tribüne gesetzt. Was macht das mit einem Spieler in der NHL?
“Egal in welcher Liga du spielst. Wenn du derjenige Spieler bist, der von der Tribüne aus zusehen muss, ist es nie ein tolles Gefühl. Marco ist sehr jung und es ist sein erstes Jahr in der NHL bei Minnesota. Für ihn selbst ist es ein Lernprozess. Wie ich Marco kenne, wird ihn diese aktuelle Situation aber nicht aufhalten. Ganz im Gegenteil. Er wird an sich weiterhin hart arbeiten und das Beste daraus machen.“
2. Es steht im Raum, ihn wieder in die AHL zu schicken. Macht das aus deiner Sicht auch Sinn?
“Es ist natürlich eine Option, dass er zunächst wieder in die AHL geschickt wird. In der NHL gehört das aber auch zum Alltag dazu und wenn es nicht gut läuft, dann muss man immer damit rechnen. Ob es Sinn macht? Zumindest macht es mehr Sinn in der AHL Spielpraxis zu sammeln als auf der Tribüne zu sitzen. In weiterer Folge muss er dann wieder auf seine Chance, die er sicher erhalten wird, warten.“
3. Warum glaubst du ist Marco bis jetzt noch nicht wirklich in Schwung gekommen?
“Wir sprechen hier nicht von irgendeiner Liga, es handelt sich bei der NHL doch um die beste Liga der Welt. Marco ist ein extrem starker Eishockeyspieler und er hat es sich absolut verdient, mit den Besten auf dem Eis zu stehen. Um in dieser Liga aber in Schwung zu kommen, gehört sicher einiges dazu. Er hat in den Vorbereitungsspielen bewiesen, dass er hier mithalten kann, aber es liegt nicht nur in seinen Händen ob er performt oder nicht. Es ist derzeit generell so, dass Minnesota in ihrem Spiel Probleme hat. Marco ist ein sehr intelligenter Spieler, ist eisläuferisch top und extrem schnell. Er kann außerdem für die notwendigen Tore sorgen, zeigt eine gute Übersicht. Ein Marco Rossi verfügt also über fast alles, um in dieser Liga bestehen zu können. Aber wie bereits erwähnt: Er ist noch sehr jung, muss Erfahrungen sammeln und mit der Zeit wird er in der NHL Fuß fassen und zu einem kompletten Spieler werden.“
4. Was würdest du ihm für einen Tipp geben um wieder in die Spur zu finden?
“Ganz einfach: Nicht unterkriegen lassen und weitermachen! Ich bin mir aber zu 100 Prozent sicher, dass er nicht den Kopf in den Sand stecken wird. Er ist einfach nicht der Typ dafür. Er wird die richtigen Entscheidungen treffen und bald wieder für die Wild auflaufen.“
5. Wie viel Respekt muss man eigentlich Papa Michi entgegen bringen?
“Eine Menge. Der Papa (Anm.Red: Ex-VEU-Profi Michael Rossi) war enorm wichtig in jeder Entwicklungsphase von Marco. Er hat seinen Sohn in jeglicher Hinsicht gefördert, unterstützt und noch vieles mehr. So ein Background ist für ein Talent, wie es Marco war und ist, enorm wertvoll. Der Papa hat so viel von sich selbst für sein Kind geopfert, dass er seinem Kind schlussendlich zu seinem großen Traum verholfen hat.“
6. Wie siehst du heuer generell die NHL?
„Ich verfolge die NHL in dieser Saison sehr intensiv. Es gibt einige Überraschungen und einige Teams die bis jetzt zumindest über den Erwartungen spielen. Wie zum Beispiel die New Jersey Devils. Auch die Buffalo Sabres hatten einen guten Start und die Knights spielen so, wie man es gewohnt ist. Es fallen bisher sehr viele Tore und ich denke, dass einige Mannschaften, die bis jetzt nicht auf dem Radar waren, vorne mitspielen werden. Ob sie dann bis zum Ende ganz vorne mit dabei sein, wird man sehen. Es ist ein Genuss den Spielern in der NHL auf den Schläger zu schauen und ich hoffe wirklich, dass Marco bald wieder bei den Wild im Kader stehen wird.
OLIVER SETZINGER
Experte hockeyreport.net
Steckbrief Oliver Setzinger: Der 39-Jährige hat seine Profi-Karriere beendet und spielte in Österreich knapp 500 Spiele für die Vienna Capitals, den EC KAC, die Graz99ers oder die Black Wings Linz. 2001 wurde Setzinger von den Nashville Predators gedrafted, spielte u.a. in der AHL, in der Schweiz (NLA/NLB) und Finnland (SM-Liiga). Aktuell steht er noch in der ÖEL für den EV Zeltweg auf dem Eis.
